Freiflächen-PV Karlstein

Die BLA erstellt derzeit ein Konzept für eine Freiflächen-PV-Anlage in Karlstein.

Es geht um die ca. 6 Hektar große Fläche südlich der BMZ innerhalb des ehemaligen Gleisbogens. Die Planungshilfe für Freiflächen-Photovoltaikanlagen der Regierung von Unterfranken weist für diese Fläche nur geringe Raumwiderstände aus. Außerdem liegt die Anlage in direkter Nachbarschaft zu zwei wichtigen Umspannwerken. Aktuell wird die Fläche landwirtschaftlich genutzt.

Der Gemeinderat Karlstein hat am 21.06.2023 die Errichtung eine Freiflächen-PV-Anlage auf dieser Fläche grundsätzlich befürwortet. Die Bürger*innen sollen finanziell beteiligt werden. Die BLA wurde dazu aufgefordert ein Konzept für die Realisierung der Anlage mit Beteiligung der Bürger*innen zu erstellen. Dieses Konzept haben wir dem Gemeinderat vorgestellt. Dieser hat uns dann gebeten konkrete Verhandlungen mit RWE, dem Flächeneigentümer, aufzunehmen.

Die BLA ist eine Bürger*innenenergiegenossenschaft. Wir sind von unten nach oben entstanden entlang der zentralen Idee der Beteiligung der Bürger*innen. Obwohl wir eine Genossenschaft für den ganzen Landkreis sind, steht die Beteiligung der Bürger*innen vor Ort immer an erster Stelle. Auch bei diesem Projekt möchten wir daher zuerst den Bürger*innen von Karlstein die Möglichkeit zur Investition geben. Auch die Kommune selbst kann sich beteiligen.

Natürlich ist es sinnvoll PV vorrangig auf Dächern zu installieren, da so kein zusätzlicher Flächenverbrauch entsteht. Bei Dachflächen ist allerdings im Verhältnis zur installierten Leistung ein deutlich größerer Aufwand nötig. Deshalb sind Freiflächenanlagen wirtschaftlicher und lassen sich schneller realisieren. Die BLA hat sich einem möglichst schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien verpflichtet. Die Klimakrise lässt uns keine Zeit mehr. Als Wirtschaftsbetrieb muss die BLA auch Gewinne erwirtschaften, da die Mitglieder zurecht für ihr Investment eine Rendite erwarten. Deswegen kann die Genossenschaft nicht ausschließlich kleine Projekte mit geringen Gewinnaussichten durchführen. Daher wird die BLA sowohl Dach- als auch Freiflächenanlagen bauen und betreiben.

Das vermutlich wichtigste Argument gegen das geplante Projekt ist der Wegfall landwirtschaftlich genutzter Flächen. Zweifellos ist eine regionale Nahrungsmittelproduktion, die unabhängig von ausländischen Importen macht, extrem wichtig. Ebenso wichtig ist jedoch, auch bei der Energieversorgung nicht auf ausländische Importe angewiesen zu sein. Durch den Klimawandel kommt es auch in Deutschland immer wieder zu Ernteausfällen. Eine effektive Bekämpfung des Klimawandels hilft daher auch der Landwirtschaft. Im Landkreis Aschaffenburg werden aktuell weniger als ¼ des Strombedarfs durch erneuerbare Energien erzeugt. Unter anderem aufgrund der Umstellungen im Verkehrs- und im Wärmesektor ist mit einem steigenden Strombedarf zu rechnen. Um das Ziel der klimaneutralen Energieversorgung zu erreichen, bedarf es eines deutlichen Ausbaus. Dazu wird auch ein Teil der bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen benötigt.