Freiflächen-PV Königshofen

Zusammenfassung der wichtigsten Fakten und Argumente

Auf einer Fläche von ca. 7 ha soll in Königshofen eine PV-Anlage mit einer Leistung von etwa 6 MWp errichtet werden. Diese könnte jährlich bis zu 7 Millionen kWh Strom erzeugen. Das entspricht dem Bedarf von rund 2000 Haushalten. Geplant und gebaut wird diese durch die Firma ABO Wind. Finanzierung und Betrieb übernimmt die BLA.

Das vermutlich wichtigste Argument gegen das geplante Projekt ist der Wegfall landwirtschaftlich genutzter Flächen. Zweifellos ist eine regionale Nahrungsmittelproduktion, die unabhängig von ausländischen Importen macht, extrem wichtig. Ebenso wichtig ist jedoch, auch bei der Energieversorgung nicht auf ausländische Importe angewiesen zu sein. Durch den Klimawandel kommt es auch in Deutschland immer wieder zu Ernteausfällen. Eine effektive Bekämpfung des Klimawandels hilft daher auch der Landwirtschaft. Im Landkreis Aschaffenburg werden aktuell weniger als ¼ des Strombedarfs durch erneuerbare Energien erzeugt. Unter anderem aufgrund der Umstellungen im Verkehrs- und im Wärmesektor ist mit einem steigenden Strombedarf zu rechnen. Um das Ziel der Klimaneutralen Energieversorgung zu erreichen, bedarf es eines deutlichen Ausbaus. Dazu wird auch ein Teil der bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen benötigt. Die Fläche in Königshofen hat, wie die meisten Flächen im Kahlgrund, keine besonders hohe Bodengüte. Zudem würde die Fläche nicht komplett aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen. Nach Errichtung der Anlage ist voraussichtlich zwischen den Modulen weiterhin eine Schafbeweidung möglich. Aktuell vorhandene Obstbäume bleiben bestehen. Weitere Obstbäume können am Rand der Anlage gepflanzt werden. So entsteht eine Streuobstwiese, von der alle Anwohner profitieren können.

Die geplante Freiflächen-PV-Anlage liegt im Landschaftsschutzgebiet. Allerdings sind etwa 75% der Fläche des Landkreises als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Viele der übrigen freien Flächen sind ungeeignet, weil sie z.B. Überschwemmungsgebiet sind oder keinen ausreichenden Ertrag liefern würden. Bei einem vollkommenen Verzicht auf Landschaftsschutzgebiete stehen daher nicht ausreichend Flächen zur Verfügung um den Energiebedarf zu decken.

Der gewählte Standort ist nur begrenzt einsehbar. Mit weiteren Maßnahmen, wie beispielsweise der Pflanzung einer Hecke, soll die Sichtbarkeit weiter reduziert werden. Natürlich lässt sich diese jedoch nicht vollständig verhindern.

Natürlich ist es sinnvoll PV vorrangig auf Dächern zu installieren, da so kein zusätzlicher Flächenverbrauch entsteht. Bei Dachflächen ist allerdings im Verhältnis zur installierten Leistung ein deutlich größerer Aufwand nötig, deshalb sind Freiflächenanlagen wirtschaftlicher und lassen sich schneller realisieren. Die BLA hat sich einem möglichst schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien verpflichtet. Die Klimakrise lässt uns keine Zeit mehr. Als Wirtschaftsbetrieb muss die BLA auch Gewinne erwirtschaften, da die Mitglieder zurecht für ihr Investment eine Rendite erwarten. Deswegen kann die Genossenschaft nicht ausschließlich kleine Projekte mit geringen Gewinnaussichten durchführen. Daher wird die BLA sowohl Dach- als auch Freiflächenanlagen bauen und betreiben.

Die Anlage benötigt kein Fundament und es kommt zu keiner Versiegelung von Flächen. Regenwasser kann normal versickern.

Im Zuge des Anlagenbaus soll es zu einer ökologischen Aufwertung der Fläche kommen. Durch regionales Saatgut und eine schonende Grünpflege wird ein Biotop mit vielfältiger Fauna und Flora geschaffen. Wildlebende Tiere erhalten einen barrierefreien Zugang und finden Nahrung und einen Rückzugsort. Infotafeln zu Themen wie nachhaltiger Energiegewinnung oder Artenschutz tragen zur Umweltbildung bei. Auch Führungen, insbesondere für Schulklassen, sind denkbar.

Die Gemeinde profitiert durch eine kommunale Beteiligung. Abhängig von der erzeugten Strommenge sind hier bis zu 14 000 € jährlich möglich. Weitere Einnahmen für die Nutzung von Kabeln und Wegen sind möglich. Außerdem erhält sie noch Gewerbesteuern.

Aufgaben wie Vermessung, Zaunbau oder Grünpflege werden an lokale Unternehmen vergeben, damit die Wertschöpfung in der Region bleibt.

Das Projekt wird finanziert und betrieben von den Menschen aus der Region. Jeder kann mitmachen, investieren und profitieren. Es gibt nicht einen großen Investor, sondern viele kleine, die eine starke Gemeinschaft bilden.